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Channel: Hockey-EM Damen
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Mit Ex-Fußballprofi zum Titel

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Die Abwehrchefin hat den Laden bisher gut im Griff.

In den ersten beiden EM-Gruppenspielen kassierte Deutschland nur ein Gegentor und steht bereits vor dem Duell mit Gastgeber England (ab 20.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVETICKER) als Halbfinalist fest.

Entscheidend daran beteiligt ist Janne Müller-Wieland, die seit 2006 nicht aus der Nationalmannschaft wegzudenken ist.

"Grundsätzlich bin ich zufrieden. Wir wissen aber auch, dass wir alle noch eine Schippe drauflegen müssen. Die Engländerinnen haben natürlich den Vorteil der Homecrowd und das schlechte Wetter, das sie besser kennen als wir. Aber sie sind absolut schlagbar", sagt die 28-Jährige  SPORT1.

Lebensgefährte trotzt Transfer-Hektik

Bei der Mission Titelverteidigung wirft Müller-Wieland neben der Erfahrung aus fast 200 Länderspielen noch einen Glücksbringer in die Waagschale. (Der EM-Spielplan der Frauen)

Ihr Lebensgefährte Marco Kück ist ein ehemaliger Fußballprofi, der Spielerberater war und weiter in der Fußballbranche tätig ist. Trotz des Endspurts im Transfersommer ist er in London dabei.

"Na ja, er muss! Er war vor zwei Jahren nämlich auch da, da haben wir dann den Titel geholt. Deswegen musste er das irgendwie einrichten und hat es auch geschafft", betont Müller-Wieland.

Eine Kiste Wakayama-Tomaten

Nicht immer ist es für Kück ein so kurzer Weg, um sie spielen zu sehen. In der vergangenen Saison spielte die gebürtige Hamburgerin in Japan für die Red Sharks Hiroshima - inklusive allerlei kurioser Erlebnisse.

DHB-Team schießt gegen Schiedsrichterin

Beispielsweise gab es als Prämie einmal eine Kiste Tomaten. "Die Wakayama-Tomaten waren für die Region typisch. Wir haben sie empfangen, als wäre es ein riesen Pokal."

"Das war am Ende auch das, was ich am meisten von dieser Zeit mitnehme", erläutert die Weltenbummlerin: "Diese Dankbarkeit, wirklich ehrliche Offenheit und Freundlichkeit, die ist uns hier mit dem ganzen Respekt und sonstigen Verhaltensweisen einfach abhanden gekommen - manchmal."

Ein nächstes Traumziel hat Müller-Wieland auch schon: "Marco hat ja auch in Vietnam gespielt, und weil ich auch sehr gern vietnamesisch esse, steht das ganz oben auf meiner Liste. Ich muss da unbedingt mal hin. Entweder finde ich dort einen Klub, oder ich mache das einfach als Urlaub."

Eine von fünf Kapitäninnen

Vorher soll aber erst einmal der EM-Titel verteidigt werden. Müller-Wieland ist dabei eine Schlüsselfigur. Sie ist eine von gleich fünf Kapitäninnen im deutschen Team.

"Das geht ganz gut. Es ist vorher festgelegt, wer bei welchem Spiel die Binde trägt. Letztlich soll sich jeder so fühlen, als wäre er in dem Moment Kapitän. Jeder steht in der Verantwortung", erklärt die zweimalige Olympiateilnehmerin das Prinzip.

Sie ist auch in das sogenannte Qualitätsmanagement involviert. Die Spielerinnen tauschen sich regelmäßig untereinander und mit dem Trainerstab über Trainingsinhalte, Taktik und Stimmung aus. "Wir geben uns permanent Feedback. Wir wollen das alles möglichst offen, möglichst transparent halten", sagt Müller-Wieland.

Dafür opfert die Verteidigerin vor den lautstarken Rängen in London wenn es sein muss auch ihre Stimme. Reicht es wieder für den Titel, kann sie damit leben.


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